Vom Aceto Balsamico bis Enzo Ferrari
Im Oktober 2022 fand in Modena ein einwöchiger Sprachkurs statt, zu dem das Comitato Klagenfurt der Dante Alighieri Gesellschaft unter der Leitung von Frau Prof. Graue die Rahmenorganisation erstellte.
Am 23.10. reiste eine illustre Gesellschaft von 23 Teilnehmern unter der Leitung von Patrizia Tengg-Spendel an. Schon bei den Pausenstops waren aus den Gesprächen die unterschiedlichsten Erwartungshaltungen zu erkennen. Nach dem Bezug der Zimmer – das Hotel befand sich im Zentrum der reizenden Innenstadt – machten wir, zur Orientierung, gemeinsam den Weg zur ebenfalls zentral gelegenen Sprachschule. Am Abend gab es ein gemeinsames Abendessen.
Der nächste, erste Unterrichtstag begann mit der Gruppeneinteilung (wir hatten daheim den von der Schule zur Verfügung gestellten Einstufungstest online abgegeben) und schon ging es in den diversen Räumen zum Ernst der Sache. Der Ablauf war für alle gleich. Vier Stunden Unterricht mit einer Pause. Die ersten zwei Stunden wurden der Grammatik gewidmet, die andere Zeit war Konversation mit all-fälliger Anwendung der Grammatik unter der Führung und Themenvorgabe bzw. Fragestellungen durch die Lehrer, sodass jeder Teilnehmer eingebunden war und sich auch Diskussionen bildeten. Mit mir waren wir sieben, davon 3 ehrgeizige Damen, in einer Gruppe.
Am Nachmittag, die Mittagspause wurde individuell verbracht, hatten wir eine Stadtführung in deutscher Sprache im überschaubaren Zentrum der Stadt. Auf der Piazza Roma vorbei am imposanten Palazzo Ducale, ging es zum Monument des berühmten Tenores Luciano Pavarotti. Schließlich zur Piazza Grande mit dem Palazzo Comunale, der Preda Ringadora (ein Bauwerkstein als Pranger) und dem Dom mit dem Campanile Ghirlandina, ein gut sichtbares Zeichen als Orientierungshilfe. Am nächsten Tag war nach dem Unterricht eine Besichtigung einer Acetaia im Programm. Nach kurzer Fahrt mit dem Linienbus an den Stadtrand und einem kleinen Fußmarsch wurden wir vom Seniorchef der Acetaia Malpighi empfangen, welcher mit Begeisterung die Grundlagen der Produktion dieses weltberühmten Erzeugnisses erklärte und nach einigen Kostproben ergab sich natürlich auch der Verkauf ab Hof am Ende der Veranstaltung als gelungen.
Der dritte Tag war nachmittags ohne Programm und so schlenderte ich durch das Zentrum und genoss nicht das erste Mal die gedeckte Markthalle Albinelli mit den bunten Angeboten von Obst, Gemüse, Blumen und allen anderen genüsslichen Angeboten.
Am nächsten Tag fuhren wir mit Begleitung von der Schule mit der Bahn nach Parma. Nach kurzer Führung in ital. Sprache, mit Besichtigung des Palazzo Pilotta (von außen), über den trockenen Fluss Parma für einen Blick zur Universität und zurück zum eindrucksvollen Dom mit Kuppelmalerei von Correggio waren alle schon in Erwartung einer authentischen Verkostung des berühmten Prosciutto und Formaggio. Rasch verteilte sich die Gruppe auf mehrere „Labestationen“.
Am fünften Tag (Freitag) wurden nach dem Unterricht die Zertifikate verteilt. Nach der individuell verbrachten Mittagszeit wanderten wir zum Ferrari Museum. Eine auf deutsch begleitete Besichtigung des eindrucksvollen Pavillons und der prächtig in Szene gesetzten Modelle verschiedener Jahrzehnte, ein Film über den verbissenen Rennfahrer und Erfinder Enzo sowie das ehemalige Werkstättengebäude, in dem heute auch Modelle gezeigt werden, rundeten den Ausflug in die Technik ab.
Am Abend hatten wir im selben Lokal wie am ersten Tag ein gemeinsames Essen, welches entschieden lockerer ausklang.
Ich habe den Aufenthalt sehr genossen, die Lehrkräfte waren begeisternd und motivierend. Die Stadt ist im Zentrum überschaubar, es gibt viele Lokale, Bars, Restaurants und so traf man sich immer wieder ohne Verabredung. Ich bin viel allein unterwegs gewesen, um meine spärlichen Sprachkenntnisse einsetzen zu können und zu müssen.
Ein Dank gebührt der Gesellschaft Dante Alighieri für die Vorarbeit und Organisation von Frau DDolm Trude Graue und Frau Patrizia Tengg–Spendel, welche sich, wie schon erwähnt, fürsorglich für den reibungslosen Ablauf und die Begleitung der Gruppe einsetzte.
Ing. Kurt Weber